Wo viel gebaut wird, wird viel Mist gebaut – Zahl der Baumängel steigt stark

Das Problem:

In Deutschland gibt es einen Bauherren Schutzgemeinschaft e.V. (BSB). Dieser ermittelt zusammen mit einem Haftpflichtversicherer für Architekten, Ingenieure, Bauträger etc. und dem Institut für Bauforschung e.V. die Zahl der Baumängel. Dass derzeit sehr viel gebaut wird, ist an allen Ecken und Enden unserer Städte zu sehen. Dies führt nicht nur zu einer hohen Auslastung unserer Bau- und Handwerksbetriebe, sondern auch zu einer hohen Arbeitsbelastung und großem Zeitdruck bei diesen.

Daher ist es keine Überaschung, dass die Zahl der Baumängel stark angestiegen ist. In den letzten zehn Jahren hat sich diese Zahl um circa 89 Prozent erhöht.

Der Bauboom hat auch zu einem starken Anstieg der Baukosten geführt. Muss ein Mangel festgestellt und beseitigt werden, löst dies weitere Baukosten aus. Dementsprechend sind auch die Kosten für Bauschäden gestiegen. Lagen diese damals bei € 49.000,00 sind es heute € 84.000,00.

Gerade wenn es um die Errichtung eines Eigenheimes geht, kann ein Baumangel zu existenzbedrohenden Folgekosten führen, die niemand eingeplant hatte. Dies auch ohne die Kosten eines teuren Gerichtsprozesses.

Ein paar Tipps:

  1. Da Baumängel oftmals unter dem Folgegewerk versteckt werden, wurde die Verjährungsfrist nicht, wie sonst, auf drei Jahre festgelegt, sondern auf fünf Jahre. Sie beginnt mit der Abnahme. Dennoch kann das sehr kurz sein.
  2. Sichern Sie sich vor den Kosten für die Ursachenfindung, einen Anwalt, das Gericht und einen oder mehrere Sachverständige durch eine Rechtsschutzversicherung. Die „Nebenkosten“ können bei Bausachen selbst in die zehntausende gehen. Müssen dieses selbst vorfinanziert werden, scheitert ein Ausgleich des angerichteten Schadens oft schon daran, dass man es sich nicht leisten kann den Verursacher haftbar zu machen. Nicht jede bereits bestehende Versicherung umfasst Bauschäden. Prüfen Sie Ihre Versicherung daher. Der Versicherungsschutz muss meist vor Abschluss der Verträge bestehen.
  3. Auch sollten Sie den gesamten Baufortschritt möglichst gut dokumentieren. Helfen kann dabei ein Bausachverständiger. Zumindest aber sollten Sie eine möglichst umfassende Fotodokumentation mit Bautagebuch anfertigen.

Zum Bauschadensbericht: https://arge-baurecht.com/fileadmin/user_upload/artikel/aktuelles/2018/Bauschadenbericht_2018.pdf